Geschichte - Schalmeienzug Eibenstock

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Geschichte

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Die Schalmei, auch Schalmay, Schalmey, Ciaramella, Kalamaia, Pommer, ist ein Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt und konisch gebohrter Röhre.
Sie besitzt meist sieben vorderständige Grifflöcher. Ein Daumenloch für den linken Daumen kann ebenfalls vorhanden sein.
Der Klang ist sehr laut, scharf und vor allem in der tiefen Lage nasal. Der Tonumfang beträgt
1½-2 Oktaven, wobei einmal in die Oktave überblasen wird.
Die Instrumente sind mittels Gabelgriffen chromatisch mit Ausnahme der kleinen Sekunde zum tiefsten Ton spielbar. Bei diesem direkt angeblasenen Rohrblattinstrument wird häufig eine Pirouette (Lippenstütze) zur Entlastung der Lippen verwendet.

Die Schalmei hat orientalische Vorläufer, die im Iran und Zentralasien Sornay und in der Türkei Zurna genannt werden, und taucht im Mittelalter in Europa auf.

In der Renaissancezeit wurde sie in c/f-Stimmung in den Stimmlagen Garklein, Sopranino, Sopran, Alt, Tenor und Bass gebaut. Die Bassschalmei ist bereits sehr unhandlich und benötigt sehr viel Luft.

Die Entstehung unseres heutigen Instrumentes ist allerdings im vogtländischen Markneukirchen zu finden und hat wenig gemein mit den Holzblasinstrumenten der Hirten aus dem Mittelalter.

Der Kaufmann Max Bernhard Martin entwickelte in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts aus einer simplen Autohupe zuerst ein einstimmiges, und durch den Einsatz von mehreren Ventilen ein bis zu 8-stimmiges Instrument (Martinshorn, Martinstrompete).

Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts werden wieder Schalmeien gebaut und gespielt.
Neben der Wiedergabe von Musik aus Mittelalter und Renaissance wird die Schalmei vereinzelt auch bei Folk und moderner Musik eingesetzt.

Anfang des 20. Jahrhunderts hatte die Schalmeienmusik einen hohen Stellenwert. Schalmeienkapellen symbolisierten damals die Arbeiterbewegungen, bei denen vorrangig Schalmeien die Demonstrationszüge begleiteten. Zur Zeit des Dritten Reichs wurden die Schalmeien jedoch verboten.

Heute sind Schalmeienzüge in der aktiven, kulturellen Freizeitgestaltung häufig zu finden. Sie dienen in erster Linie der stimmungsvollen Unterhaltung, fördern den Teamgeist in der Gruppe und bringen viel Freude beim gemeinsamen Musizieren.

 
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19.03.2019
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